Doemens mit Weiterbildung zum Brauerei Sensorik Manager
Die schnellste, einfachste und günstigste Qualitätsanalyse von Bier ist eine sensorische Verkostung. „Bei der Weiterbildung zum zertifizierten Sensorik Manager geht es darum, die Sensorik gezielt zu trainieren, aber auch technologische Schlüsse aus den Verkostungen zu ziehen“, so die beiden Sensorik-Experten Julia Steiner und Jens Luckart, die die Weiterbildung bei Doemens im Frühjahr 2025 durchführen (Block 1: 19.-21. Februar 2025, Block 2: 26.-28. März 2025).
Doemens ist bekannt für seine umfassende Sensorik-Expertise. Was ist zentrales Element der Weiterbildung zum zertifizierten Brauerei Sensorik Manager?
JULIA STEINER: Die Weiterbildung bündelt technologisches Know-how mit sensorischer Expertise. Es gibt viele sehr gut ausgebildete Brautechniker und viele hervorragende Sensoriker. Nun geht es darum das Wissen beider Seiten zu kombinieren.
JENS LUCKART: Ein wichtiges Ziel ist es die sensorische Analyse in der Brauerei abteilungsübergreifend zu etablieren. Die Sensorik als Instrument zur Qualitätsprüfung und die daraus resultierenden Ergebnisse müssen eine direkte praktische Relevanz im Produktionsalltag bekommen.
Die Weiterbildung findet in zwei Blöcken statt: Wie sind diese beiden Blöcke inhaltlich strukturiert und gefüllt? Wie fällt der Mix zwischen Theorie und Praxis aus?
LUCKART: Im ersten Block nehmen wir das Bier und seine Roh- und Hilfsstoffe in den Blickpunkt. Zum einen wie man eine sensorische Qualitätskontrolle aufbauen kann, zum anderen wie man all diese Puzzle-Teile zusammenfügt, um am Ende im Markt erfolgreich zu sein. Die Teilnehmer lernen verschiedene Analysen kennen, um den Qualitätsstandard über Verkostung zu definieren. Außerdem stellen wir auch unterschiedliche Software zur Auswertung vor und zeigen gleichzeitig kostengünstige Alternativen auf.
STEINER: Im zweiten Block liegt der Fokus auf der Durchführung von Verkostungen anhand vieler verschiedener Praxisbeispiele. Hier geht es um das sensorische Training für die Teilnehmer selbst, aber auch darum, Know-how zu erwerben, wie man vor Ort in der Brauerei ein Panel aufbaut und kontinuierlich schult. Die gesamte Weiterbildung zum zertifizierten Brauerei Sensorik Manager ist ein Mix aus Theorie und Praxis und unser Anspruch ist, dass die vermittelten Lerninhalte im eigenen Unternehmen in der Praxis anwendbar sind!
Können die praktischen sensorischen Inhalte mit den eigenen Bieren (anonymisiert) der Teilnehmer ergänzt werden?
STEINER: Auf jeden Fall! Das war in den letzten Ausgaben der Weiterbildung ein wesentlicher Bestandteil. Die Biere der Teilnehmer werden ohne Vorwarnung an verschiedenen Stellen integriert und in Blindverkostungen mit anderen Bieren ergänzt. Dadurch erhält jeder Teilnehmer ehrliches Feedback und direkte Beratung vor Ort. Bei Bedarf haben wir auch die Möglichkeit im Labor die Sensorik mit Analytik zu ergänzen.
Die Weiterbildung ist vor allem für kleinere und mittelständische Brauereien prädestiniert?
LUCKART: Ja!! Meine Erfahrung mit Sensorik in kleinen und mittelständischen Brauereien war und ist, dass Verkostungen häufig schon stattfinden, aber dass die Ergebnisse kaum verwendet, wenig hinterfragt und ganz selten statistisch überprüft werden. Häufig ist die sensorische Infrastruktur innerhalb des Betriebes nicht gut ausgeprägt und es stellt sich als Schwierigkeit heraus, regelmäßige Trainingsprogramme durchzuführen und die praktische Anwendung sensorischer Prüfungen im Produktionsalltag zu etablieren. Hier setzt unsere Weiterbildung an, es geht darum einen „Ausfluss“ in den laufenden Betrieb zu haben.
STEINER: Wenn eine Brauerei bereits über ein ausgebildetes Verkoster-Panel verfügt, geht es vor allem darum, das Team fit zu halten. Die sechs Tage der Weiterbildung bei Doemens sind wie ein sensorisches Trainingsprogramm, das direkt umsetzbar ist, um das eigene Panel in regelmäßigen Abständen zu schulen und um neue Reize beim Verkosten zu setzen.
Welches Publikum sprechen Sie mit der Weiterbildung an? Zählen sensorisch unerfahrene Brauereimitarbeiter auch zur Zielgruppe?
STEINER: Ja, Sensorik kann man lernen! Basierend auf solidem Grundwissen können auch sensorisch unerfahrene Teilnehmer neue Erkenntnisse gewinnen und ausgewählte Fokusthemen vertiefen. Zugleich geht es aber auch darum, wie man als bereits ausgebildeter und erfahrener Sensoriker selbst am Ball bleiben kann und das gesamte Team in der Brauerei sensorisch fit hält.